Bei der Suche nach geeigneten Targets stößt man durch die herkömmlichen Anbieter schnell an Grenzen. Sie bieten nicht den gewünschten Fokus, den man sich im Deal Sourcing wünschen würde.
Und das ist kein Wunder, denn diese Datenbanken richten sich eher an Einkäufer, die nach Zulieferern suchen oder an Vertriebler und Marketing-Abteilungen, die sich Erfolge bei der Lead-Generierung und Neukundengewinnung wünschen. Auch Datenbank-Anbieter wie PitchBook, CrunchBase oder Dealroom, die ihren Fokus vor allem auf Startups und Venture Capital legen, haben andere Schwerpunkte und lassen gerade auch im DACH-Raum die nötige Präzision vermissen. Allen Anbietern ist jedoch gemeinsam, dass die Suche nach allen in Frage kommenden Branchenplayern nicht vollständig oder gar direkt greifbar ist. Eine Liste aller Anbieter im Bereich Automotive, IT oder Autonomes Fahren werden Sie ebenso wenig bekommen wie eine vollständige Liste aller Targets, die im Bereich Quick Commerce, Pharmazulieferer oder Vending tätig sind. So ist ein weiterer händischer Research- oder Ausleseprozess von Nöten.
Zusammen mit unserem VaKairos®-Branchencluster sowie unserem Research können wir alle gängigen und zeitgemäßen Produkt-, Handels- und Dienstleistungsgruppen abdecken und vollständige Longlisten erstellen, ohne dass ein weiterer Research-Prozess für die Identifikation von möglichen Zielfirmen nötig wäre.
Andere Bereiche hingegen, die für die Suche nach Käufern oder Verkäufern elementar sind, werden nur stiefmütterlich behandelt und den eigenen hohen Anforderungen hinsichtlich Qualität und Quantität nicht gerecht. Wie groß ist das Unternehmen nicht nur auf dem Blatt Papier, sondern in der Realität? Welche Produkte produziert oder vertreibt das Unternehmen? Gibt es eine eigene Produktion oder agiert man nur als Groß- oder Einzelhändler? Schon bei diesen einfachen Fragen beginnen die Probleme, welche die weitverbreiteten Branchen-Cluster nach NACE (WZ_2008) und SIC (ANSI) mit sich bringen. Häufig sind Vertriebsstandorte großer Industriefirmen als Großhändler verschlüsselt, die aber mit einem üblichen Großhändler wenig bis gar nichts gemeinsam haben. Wichtige Konzernzentralen sind lediglich als Holdinggesellschaften verschlüsselt, bei denen dann die wichtigen Produktgruppen vollständig fehlen.
Beide gängigen Branchencluster haben daher erhebliche Defizite. Der NACE-Schlüssel ist aus heutiger Sicht in seiner Struktur schlichtweg veraltet und überholt. Fragen zu einzelnen IT-Branchen, zu Themen wie Autonomem Fahren, E-Mobilität, künstlicher Intelligenz oder zur Unterscheidung von B2B- und B2C-Produkten kann diese Verschlüsselung nicht beantworten. Einige Anbieter haben dieses Problem schon erkannt und eigene Cluster aufgesetzt, die jedoch häufig zu grob (Healthcare, Consumer goods) sind. Die ANSI-Verschlüsselung hingegen ist zwar sehr ausführlich, jedoch sehr „löchrig“ und bietet ebenfalls keine gute Hilfestellung bei der Zusammenstellung von Branchen-Kollektionen.
Darüber hinaus sind die angegebenen Mitarbeiter-Zahlen häufig absolut nicht verlässlich. Das liegt daran, dass alle Firmen-Datenbanken mit (zum Teil ausschließlich) automatisch generierten Daten aus diversen Stammquellen arbeiten, die wiederum von Geschäfts- und Prüfungsberichten abgeleitet wurden. Diese bilden aber nur einen Teil der Realität ab. Mitarbeiter-Zahlen, die z. B. vom Unternehmen durch den Bundesanzeiger veröffentlicht werden, gelten je nach Firmenstruktur mal nur für den jeweiligen Standort, mal weltweit oder nur für die Holding, die dann aber nur mit insgesamt drei Mitarbeitern gelistet ist, obwohl das Unternehmen real 7.000 Mitarbeiter beschäftigt. Bildet dann das Unternehmen die realistische Größe des Unternehmens ab, ist sie häufig innerhalb der Branchen nur als Holding verschlüsselt. Für den jeweils Suchenden eine Sackgasse.
Fazit: Die aufgelisteten Probleme bewirken einen extremen Rechercheaufwand, um dem Kunden eine lückenlose Recherche bzw. ein lückenloses Ergebnis der in Frage kommenden Zielfirmen bieten zu können. Das heißt, man muss entweder seine Suche auf deutlich mehr Firmen ausweiten – das kostet viel Zeit – oder man muss diese vorhandenen Lücken hinnehmen – das geht auf Kosten der Qualität. Auch die Frage nach Firmenverflechtungen, Gesellschaftern und Anteilen spielen eine ebenso große Rolle wie die zuvor genannten Punkte. Häufig landet man auch hier bei den Recherchen in diversen Sackgassen. Entweder sind Firmenverflechtungen graphisch oder tabellarisch nicht gut strukturiert, sodass zusammenhängende Firmen gar nicht oder nur sehr schwer zu identifizieren sind und anschließend mühsam aussortiert werden müssen, oder die Kette der Obergesellschaften führt zu einer Gesellschaft, aus der nicht mehr ersichtlich ist, wer der Anteilseigner der Firma ist.